Skiklub Alpina Männedorf/Stäfa

Schriftzug mit dem Wortlaut The spirit of skiing

Skihaus in Elm

Das Ski- und Ferienhaus im Winter

Am 29. Juli verstarb Bert Trudel im hohen Alter von 97 Jahren. Ohne ihn als Gründungsvater würde es den Skiklub Alpina Männedorf/Stäfa nicht geben.

  Bert Trudel

1962 beschloss er, für  Männedorf und Stäfa einen Skiklub zu gründen und fragte beim Regionalpräsidenten an, ob noch jemand anderer sich mit diesem Gedanken trage. Dem war so und so tat er sich mit dem Juristen Hans Graf aus Stäfa zusammen. Bert Trudel nützte sein grosses Netzwerk. Als geborener Motivator gelang es ihm, weitere Interessenten ins Boot zu holen, darunter den Skilehrer Toni Wildhaber, Hermi Keller, Hans Schwarz und Kurt Caderas. Statuten wurden vorbereitet, ein Skiturnkurs angeboten und in der Zürichsee-Zeitung über die bevorstehende Gründung eines Skiklubs berichtet. Am 30. November 1962 wurde dann der Skiklub Alpina Männedorf/Stäfa gegründet und Bert Trudel zum Präsidenten gewählt. In Vilters konnte schon im ersten Winter eine bestehende Skihütte in Betrieb genommen werden. Bert Trudel hatte eine klare Vorstellung, was ein Skiklub alles zu bieten hat. Skikurse mit bis zu 400 Teilnehmern, angeleitet von Leitern des Klubs, Skiturnen für die Öffentlichkeit, Alpinkurse für die Mitglieder, Teilnahme an regionalen Rennen, eine Jugendorganisation, Skitouren, Langlauf, gesellige Anlässe und natürlich eine Skihütte. 1966 zog man von Vilters für 12 Jahre in eine umgebaute Alphütte auf der Habergschwänd ob Filzbach. Für alle Tätigkeiten fand er die richtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wobei er genau darauf achtete, ob jemand seiner Aufgabe auch gewachsen sein würde. Das hat wohl niemand im Klub gemerkt, weil Bert Trudel ganz unauffällig und ruhig die Fäden zog. Als er 1967 eher beiläufig erwähnte, man könnte sich doch am Herbstfest Stäfa beteiligen, war die Teilnahme schon beschlossen. 1974 übergab er seinem Nachfolger Lothar Scholl einen prosperierenden Klub. Dem Schweizerischen Skiverband diente er darauf viele Jahre als Präsident der Geschäftsprüfungskommission.

Ohne seinen Nachfolger zu stören, blieb Bert Trudel im Skiklub weiter im Hintergrund aktiv und fädelte wieder auf seine unwiderstehliche Art den Bau des eigenen Skihauses ob Elm ein. Er fand zusammen mit Präsident Lothar Scholl die richtigen Klubkameraden für die Realisierung und motivierte die Mitglieder bei jeder Gelegenheit, Fronarbeit zu leisten, was sich auf über 8‘200 Stunden summierte. 1980 übernahm er das Präsidium nochmals für 5 Jahre und konnte sich über den Anbau des Klubhauses freuen, für das weitere 4‘000 Fronstunden geleistet wurden. 1985 trat er zurück und wurde zum Ehrenpräsidenten gewählt mit ewigem Zutrittsrecht zum Klubhaus.

Bert Trudel verschloss sich Fortschritten und Änderungen nie. Skikurse und Rennen waren mit der Zeit nicht mehr gefragt, rennbegeisterte Jugendliche fasste man in regionalen Gruppen zusammen. Neu gibt es dafür eine Skibörse, dazu im Skihaus ein Schneesportweekend, ein Weihnachtslager und eine Familienwoche in den Sportferien. Im Sommer bietet man Wanderweekends und einen Badeplausch an und wenn immer es ging, war Bert Trudel mit seiner Ehefrau Leni begeistert dabei. Seine Zustimmung fand auch der Anbau des Skihauses, da er von dessen Notwendigkeit zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit überzeugt war. Als ihm der Skihausverwalter im Winter 2019 berichtete, dass er die 250‘000ste Übernachtung abgerechnet habe, wurde das sofort mit einer guten Flasche Rotwein gefeiert.  Bis vor 2 Jahren konnte man ihm eine grosse Freude machen, wenn man ihn für ein langes Wochenende mitnahm ins Klubhaus. Die Mitglieder des Skiklubs Alpina nehmen traurig und dankbar Abschied von ihrem Gründer, Gestalter und Mentor.

Sein Werk wird weiterleben.

Christoph Daum

Kommende Anlässe

Freitag, 05. Juli
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